Reiseführer "Erinnerung verbindet Region Oder-Warthe"

98 99 Begegnungs - und Entdeckungsraum Begegnungs - und Entdeckungsraum Die Region Oder-Warthe ist reich an historischen Schlössern, Herrenhäusern und Gütern. Diese zeugen auch heute noch von der spannenden und viel- seitigen Geschichte der vergangenen Jahrhunderte. Begegnungszentrum Schloss Trebnitz Das Begegnungszentrum Schloss Trebnitz befindet sich nicht nur in einem historischen Gebäudeensemble, sondern ist ein lebendiger verbindender Ort. So auch das Schlossensemble im Müncheberger Ortsteil Trebnitz. Das im 16 . Jahrhundert errichtete Gut fiel 1827 in den Besitz der Familie von Brünneck, die es über mehrere Gene- rationen unterhielt und weiter aus- bauen ließ. 1945 wurde die Familie enteignet und vertrieben. In den letzten Kriegstagen hatte die Wehr- macht, danach die Rote Armee hier Quartier bezogen. Es war russische Kommandantur, Flüchtlingslager und erste Herberge vieler Heimatloser und Vertriebener. Ab den 1950 er Jahren wurde das Gut zum gesellschaftlichen Zentrum des Ortes. Im Schloss befanden sich Schule und Kindergarten, es diente der Gemeinde als Wohn- und Büro- gebäude sowie als Ferienlager. Nach der deutschen Wiedervereini- gung wurde das Schloss saniert und in ein offenes Haus für internationale Jugendbegegnungen umgewandelt. Seitdem kommen Kinder, Jugendliche und Erwachsene von beiden Seiten der Oder hierher, um so den Austausch zwischen Deutschland und Polen zu fördern. Kontakt: Platz der Jugend 6 15374 Müncheberg, Deutschland www.schloss-trebnitz.de Geöffnet: Januar –Dezember GPS : 52 ° 31 ‘ 54 . 5 “N 14 ° 13 ‘ 10 . 4 “E Begegnungszentrum Schloss Trebnitz i Der Übergang über die Oder in Frankfurt (Oder) zeigt wie keine an- dere Oderbrücke die wechselvolle Geschichte der Region Oder-Warthe. Nachdem bereits im 13 . Jahrhundert in der schnell wachsenden Stadt ein erster Übergang geschaffen wurde, erfolgte mit den wiederholten Kriegen und Brandschatzungen ein steter Wiederaufbau. So geschah es auch 1952 , als die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Brücke als »Brücke der Freundschaft« zwischen Polen und der DDR wieder beide historische Stadtteile Frankfurts mit- einander verband. Mit dem Abkom- men über den pass- und visafreien grenzüberschreitenden Verkehr zwi- schen beiden Ländern wurde ab 1972 Stadtbrücke Frankfurt (Oder) Die Stadtbrücke in Frankfurt (Oder) ist bis in die Gegenwart Erinnerungsort und Brücke zugleich. Als einziger Übergang in der Stadt konnte er in der DDR-Zeit nicht von jedem benutzt werden. für einige Jahre ein relativ freizügiger Reiseverkehr möglich. 1980 kam es zu erneuten Einschränkungen. Die Staats- führung der DDR fürchtete durch die erstarkte Solidarność-Bewegung in Polen einen Zusammenbruch der sozialistischen Führung und kündigte daher einseitig dieses Abkommen. Erst nach der deutschen Wiederver- einigung und mit der Einführung des visafreien Grenzverkehrs im April 1991 änderte sich der Zustand erneut. 2002 wurde die Brücke grunderneuert und verbindet seitdem nicht nur sym- bolisch, sondern auch buchstäblich wieder beide Regionen und damit die Menschen beidseits der Oder. Glücklicherweise entstehen (oder werden ausgebaut) immer mehr Brücken zwischen beiden Nationen. Kontakt: Slubicer Straße 15230 Frankfurt (Oder), Deutschland www.frankfurt-oder.de Geöffnet: Januar –Dezember GPS : 52 ° 20 ‘ 53 . 6 “N 14 ° 33 ‘ 22 . 2 “E Stadtbrücke Frankfurt (Oder) i

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